Die Begrifflichkeit der Zeit kommt durch die Bewegung, die im Raum realisiert wird zustande. Einerseits wird die Zeit vom Menschen gemessen, andererseits wird sie zum Messgerät menschlichen Tuns.
Sanduhr, 2020, ungebrannter Ton, Sand, Glasteller, 15 cm x 8 cm x 8 cm
Die Konservierte Zeit ist ein Kurzfilm zur Aufarbeitung der „Am Spiegelgrund“ vollzogenen Gräueltaten während des NAZI-Regimes. Der Film wurde 2002 im Rahmen der Veranstaltung „Zeitzeugen“ im Aktionsradius Wien gezeigt. Der Kulturbetrieb Aktionsradius Wien veranstaltete Vorträge und Diskussionsabende zum Fall Heinrich Gross. Betroffen von der lange Zeit totgeschwiegenen medizinischen „Verwertung“ der Opfer beschloss ich eine Umfrage in Form eines Kurzfilms zu machen. (Quelle: „Forschen ohne Skrupel“. Herwig Czech)
Der Film Die konservierte Zeit wurde 2007 in der Gruppenausstellung Kunst in die Psychiatrie gezeigt, die im Pavillon 18 des Otto-Wagner-Spitals statt, möglicherweise einer der Pavillons, in denen die skrupellosen Versuche an Menschen während der NS-Zeit durchgeführt wurden.
Installation „Eingemachtes“, 2007, Tonfiguren und Tonrasseln, 1995 – 2002, Rex-Einmachgläser, Holzregale, je 4 m x 2,5m im Verbindungsgang der Ausstellungsräume, Brutlampen
Im Rahmen des 2009 ausgeschriebenen Internationalen Wettbewerbs „Mahnmal für die Zwangsarbeiterlager St.Pölten – Viehofen“ nahm ich mit dem Projekt die „Steinerne Uhr“ teil.
Steinmaquette, 11 cm x 20 cm x 30 cm, Marmor (ausgeführt als Granit mit 150 cm Seitenlänge gedacht), Schotter, Eisengitter, Holzplatte
Ton Skizze, Steinzeug, 5 cm x 8 cm x 5 cm, Artikel der Menschenrechte
Im November 2018 nahm ich beim AIR-Programme von Ceramics Studio C.R.E.T.A.Rome teil. Während des Aufenthaltes nahm ich den Faden um Thema „Konservierte Zeit“ neu auf.
Die Idee der Sanduhr wurde weiterentwickelt und führte zur Kleinplastik „Blutuhr“, die aus vier Pfeilern bestehend nach innen die Form einer Sanduhr bildet. Sie ist symbolisch als Mahnmal zum Gedenken an das Novemberpogrom 1938 gedacht.
2018, Time of Remembrance, 32 cm x 18 cm x 18 cm
Steinzeugton, Terracotta glasur – symbolisiert Blut, das die Zeit hinunter rinnt
Weitere Interpretationen zum Thema „Sanduhr“ umgewandelt zur Blutuhr entstanden beim Artist in Residence Aufenthalt im Kunstkollektivet 8b, Dänemark
Tonskulptur, 22 x 7 x 7 cm, gebrannt (Fotos Felicia Murray)
Tonskulptur, 19 x 10 x 8 cm, zweitteilig, ungebrannt (Fotos Leah Medin)