Having worked for the last few years with clay figurines in the size of prehistoric fertility figurines I have been struck by the idea to adapt them as players for a table football set. In its connotation as a table with its different functions from preparing food, eating, sitting around, its use as a religious altar to be rituals performed on, I developed a new application of table football to play it as a woman’s game. (Susanne Kompast)
Seit einigen Jahren erarbeite ich Fruchtbarkeitsfiguren, sowohl von der Grösse als auch formal auf das prähistorische Konzept eingehend. Um den Bezug zu unserer Kultur herzustellen, kam mir die Idee die Fruchtbarkeitsfiguren als Tischfussballspielerinnen fungieren zu lassen. In seiner Grösse ist der Tischfussball ein Fetisch, der zu einem rituellen Vorgang auffordert. Der Tischfussball als erkennbarer Bestandteil unserer Kultur ist ein guter Ansatz das Spiel der Frauen ins Geschehen zu bringen. (Susanne Kompast)
Table football game „Venuswuzzler“,
exhibition in the Soho Cafe, Grundsteingasse 45-47, Vienna,
May to June 2005
→ soho
„Venuswuzzler: ein Wuzzler mit „NANAS“ – geniale Idee – mein Kompliment an die Künstlerin!!!!!!
(Kommentar von jumpingjack flash in ‚die standard‘, 06/06/2005)
„Ein natürlicher Wuzzler beziehungsweise Venuswuzzler. Ein lustiger Tischfussball, nur eben anders, Frauen spielen mit, Frauen spielen aus. Kleine Holzfiguren, die gerne Fussball spielen!“
(Sonja Metz, 9 Jahre)
table-football with porcelain figurines,
performance at the Royal Scottish Academy
17th September 2005
Die Performance
Bevor das Ritual beginnt, werden die SpielerInnen aufgefordert die Schuhe auszuziehen und eine Schürze umzubinden. Der Assistent macht sie mit den Regeln vertraut. Es ist ein Spiel der anderen Art, da mit einem in Tonschlicker getauchten Filzball gespielt wird. Der hinterlässt Spuren auf den Porzellanfiguren wie auch am Boden, der mit einer weissen Leinwand unterlegt ist. Das Spiel wird mit der Wahl der Tonfarbe begonnen, die der/die SpielerIn die sechs Spiele hindurch beibehält. Wer das Tor schiesst, mit dessen Farbe wird weitergespielt. Der Spielverlauf ist auf der Leinwand festgehalten. Nach dem Spiel wird die Leinwand am Boden für die nächsten SpielerInnen gewechselt.
Nach der Performance Insgesamt fanden sieben Spiele statt. Die sieben Spurenbilder und die „befleckten“ Porzellanfiguren sind das Produkt des Spieles. Um den Impakt des Spieles zu manifestieren, werden die Figuren noch einmal gebrannt, und auf einem neuen Tisch installiert. Der aus einem Ritus entstandene Tisch kann jetzt bewusst als Spiel der Frauen aufgestellt werden.
The Performance
The ritual begins with the players being asked to put on an apron and to take their shoes off before stepping towards the table. The bottom of the table box is covered with a white linen sheet. The assistant (wearing an overall) makes the players acquainted with the rules of the game leading them to the side table, where 25 feltballs are placed beside two bowls one filled with red clay slip, the other with ochre clay slip. The play starts with the player who has won tossed coin landing – choosing the colour she/he is going to play with. The assistant then dips a feltball into the chosen clay liquid and puts it in front of one of the middle play figures of the first player. As in common table football the player is meant to score the goal, which on either side consists of a funnel keeping the ball when scored, yet allowing the colour to trickle on the sheet spread on the floor. By playing the figures get stained as well as the linen bottom records the tracks of the ball which functions as a drawing medium. Who scores gets her/his colour for the next play. After six scores the game is over and the linen is changed for the next players.
After the Performance. Seven games took place – and the seven drawings on the linen ground are the product of the game. The stained figures will be fired a second time to keep the impact of the game. A new table will be made with the fired stained figurines. The new table offers a game without the procedure of the ritus yet with the awareness of the woman’s game.
16.9.2010
sintergebrannte Porzellanfiguren,
Tischlade 87 x 140 x 114 cm
… (APA) Für den Antiquitätenhändler Kovacs ist es „ein spannender Moment, mit zeitgenössischen, lebenden Künstlern zu arbeiten“. Er hatte Kompast persönlich eingeladen, in seinen Räumen auszustellen. „Die Leute sehen immer weisse Leinwände mit Farbklecksen und sagen: Das kann ich auch“, schilderte Kovacs. „Aber bei dieser Aktion sieht man ganz klar den geistigen Prozess, wie ein Werk geschaffen und schließlich zum Kunstwerk wird. Ebenfalls ein Novum für Kovacs: „Es ist eine sehr frauenorientierte Ausstellung.“ So stehen am Tisch selbst „Frauenschaften“ anstatt der traditionellen Manderln. Weibliche Fruchtbarkeitsfiguren, so die Intention Kompasts, sollen durch die „rituelle Performance in ein männlich dominiertes System integriert werden“.
Bereits vor fünf Jahren wurde der „Venuswuzzler“ präsentiert. Damals hatte Kompast größtenteils mit Rot experimentiert, als „Farbe des Bluts“. Mittlerweile erstrahlen die fertigen Leinwände in Regenbogenfarben. Rund um den „Venuswuzzler“ sind andere Figuren Kompasts zu sehen, sie alle gehen auf die Inspiration durch Fruchtbarkeitsrasseln zurück: hohle Figuren aus Ton, mit einer Kugel im Inneren. „Die ersten drei Jahre habe ich nur Rasseln geformt, daraus haben sich Serien entwickelt“, so Kompast zur APA. 28 Tonfiguren in Form von Badeanzügen, mit Akrylfarben bemalt, stellen beispielsweise den Monatszyklus der 52-Jährigen dar. „Rot steht offensichtlich für die Regelzeit, die gelbe Figur signalisiert meinen Eisprung“ schilderte Kompast. Die „Matrix der Frau“-Serie ist ebenso zu sehen wie die „Old Aged Barbiepuppen“ („Ich nenne sie auch Gänsehäufl-Serie“), und „Middle Aged Barbiepuppen“. „Ich reize das Thema wirklich aus“ meint Kompast.
2009
Installation, 20 befleckte Porzellanfiguren, Eisenstangen, Drahtseil, 90 x 80 x 3 cm
2009
28 tönerne Badeanzüge
70 x 70 x 8 cm
Ausstellung „Frauenzeit“
Galerie Denkraum Wien
März 2009
Zur Erklärung der Figuren, Serien, Zyklen
Der Terminus Fruchtbarkeitsfigur inspirierte Susanne Kompast die künstlerische Auseinandersetzung direkt mit der persönlichen Erfahrung als Frau durch den monatlichen Zyklus in Verbindung zu bringen. Sie begann die tägliche Befindlichkeit während des Zyklus‘ mit Tonfiguren zu protokollieren. Der erste auf diese Weise entstandene Zyklus bildete den Ausgangspunkt zur gemeinsamen Ausstellung Cabinets of Time (download .pdf) mit Alexander Curtis, die im Rahmen von Soho in Ottakring 2003 in der Masc Foundation gezeigt wurde.
Eine andere Herangehensweise der Künstlerin ist das Formen eines Prototyps in Ton, den sie mit der Technik des Giessens vervielfältigt.
Die daraus entstehenden Serien sind in Ton oder Porzellan gegossen wie die Middle-Aged-Barbies und auch die Frauenschaften für den Venuswuzzler, u.a.
Figurines – Cycles
Inspired by the term fertility figurine Susanne Kompast based her work on the monthly cycle by making use of the inner calendar. The result is a cycle of 28 figurines – a protocoll of the daily condition from one period to the other. The first monthly cycle was shown at the exhibition Cabinets of Time she did with Alexander Curtis taking part at the Soho in Ottakring festival 2003. The idea is to transpose the concept of archaic fertility figurines into today’s time. The installations are an expression of the deeply rooted ambivalence of the woman’s place in society.
Series
The other way is to create a series by forming a prototype which is casted in clay or porcelain by 28 times such as pine, middle aged barbie dolls, football-players.
My personal cycle I
2003, clay figurines, iron ring,
25 x 80 x 80 cm
My personal cycle II
clay figurines, wooden ring
20 x 80 x 80 cm
Exhibition „Cabinets of Time“
masc foundation, Vienna 2003.
Read more about the installation by Susanne Kompast and Alexander Curtis:
→ PDF: CABINETS OF TIME
d51_kantine
installation und klangperformance Mai 2006
2007/08, Tonfiguren mit Badekostüm
20 x 5 x 5 cm
2004
Tonfiguren, Terra sigillata Glasur, Eisen
18 x 35 x 35 cm
2008
28 gegossene Porzellanfigurinen, Sinterbrand, 11 x 6 x 70 cm